Lesung in Hofheim in der Orientierbar am 25.02.2008

Lesung in Hofheim



Morgens las ich noch einmal alle drei Geschichten, die ich vortragen wollte, laut für mich selbst, damit ich meinen Text am Abend so gut als möglich über die Bühne bringen würde.

 

Dann, als ich endlich in mein neues rotes Kleid geschlüpft und in die Schuhe mit hohem Absatz gestiegen war, fühlte ich mich großartig.

 

 

Nicht wundern, weil fast alles leer ist, ich habe extra vor und nach der Lesung fotografiert, da sich nicht jeder, der auf eine Lesung mit erotischer Literatur geht, im Internet wieder finden möchte. Und so habe ich außerdem die Fragerei und unnötige Komplikationen vermieden.

 

Was mich total verwunderte: Ich war so gar nicht nervös.

Ein gutes - oder ein schlechtes Zeichen?, fragte ich mich.

Würde die Nervosität vielleicht erst ein paar Minuten vor Beginn der Lesung auftreten?

 

Chris Schroff von der OrientierBar in Hofheim hatte alles sehr gut organisiert.

Dieses Mal hatte der Verlag sogar einen Büchertisch für mich organisiert – meinen ersten. Ich kam mir fast geadelt vor, denn bei der Lesung in Wien musste ich mich selbst um den Buchverkauf kümmern – was auch viel Spaß gemacht hatte.

  

Nach und nach trudelten die Zuhörerinnen und Zuhörer ein und ich war wie immer sehr interessiert daran, herauszufinden, wie sie auf die Lesung aufmerksam wurden. Die Lesung war gleich in drei Zeitungen angekündigt, in einer war sogar ein Foto von mir abgedruckt gewesen.

 

Dann ging es los.

Immer noch keine Nervosität. Nicht einmal dieses schöne Magenflattern hatte sich eingestellt.

Ich hatte mich entschieden zwei Geschichten aus „Seidene Küsse“ zu lesen und eine aus meinem neuen Buch, das noch nicht erschienen ist.

Ich las „Im Dunkeln ist gut munkeln“, danach eine Geschichte aus meinem neuen Buch (Titel wird hier noch nicht verraten) und zum Abschluss „Pass auf, was du dir wünschst“.

Zwischen den einzelnen Geschichten legte ich jeweils eine zwanzig-minütige-Pause ein, in der die Gäste Getränke nachbestellen, Bücher kaufen oder leckeres Essen ordern konnten.

 

Für mich als Autorin war es sehr schön, so direkt Kontakt zu den Zuhörern zu haben. Von allen zwanzig Zuhörern war genau eine Dame dabei, der es nicht so gefallen hat, aber auf Nachfragen stellte sich heraus, dass sie vorher noch keine Lesung besucht und noch niemals erotische Literatur gelesen hatte.

Alle anderen waren begeistert, wobei dem Einen diese und wieder anderen eine andere Geschichte am besten gefiel. Manche Zuhörer kamen gleich mehrmals zu mir, um mir mitzuteilen, wie toll sie es gefunden hatten.

 

Für Chris Schroff von der OrientierBar war es eine absolute Premiere, denn ich war die Erste, die dort eine Lesung gehalten hatte. Chris wusste ja nicht, was auf ihn zukommen würde, aber hinterher war er begeistert. So begeistert, dass er mich bat, wenn mein nächstes Buch herauskommt, dass ich in der OrientierBar wieder lesen sollte.

In so einer tollen Atmosphäre immer gerne.

Lieber Chris, es war toll bei euch!!

 

Kaum war ich zu Hause, erhielt ich eine E-Mail von einem begeisterten Zuhörer. Er erlaubte mir, das Gedicht, das er nach der Lesung geschrieben hatte, online zu stellen.

 

Es ist von KeepOnSmiling – OlliKöhl:

 

So sitz sie da und lächelnd liest,

Dass unter uns manch Blüte spriest,

Sie strahlt im Lichte einer Lampe,

Manch Kurv erscheint wie eine Rampe,

An der ich gern entlang mal gleite,

Die ich mit Fingern sanft abschreite...

 

Sie liest von manchen wilden Sachen,

Die Leidenschaft lässt mit sich machen,

Sie lächelt süß und weckt Gelüste,

Die ich zu gern, gern stillen müsste,

Und dabei ganz und gar von Sinnen,

Ihren Bildern nie entrinnen...

 

Sie weckt ein Feuer, das erhitzt

Und manches Mal in mich reinritzt,

Wenn ich dann schließe meine Augen,

Erfüllt mich Gier - fast kaum zu glauben,

Begierde, die mich wild erregt

Und jede Hemmung weg fortfegt!

 

Dann gehn die Augen wieder auf,

Ich bin erfüllt und ganz gut drauf

Und fühl mich so in andrer Sphäre,

Als wenn ich unter Göttern wäre,

Dann seh ich sie aus Blut und Fleisch

Und rieche sie - die Knie noch weich!

 

Aveleen 

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© Aveleen Avide